Die Zuger Regierung hat am Freitag, 4. März 2022, ihre Position zur Situation in der Ukraine vorgestellt. Der Kanton Zug verurteilt den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands. Er setzt 250’000 Franken Soforthilfe für die Ukraine ein. Wir bereiten uns auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor und haben eine Hotline für private Hilfsangebote eingerichtet.
Auf die Aufnahme vorbereitet
Die Zuger Regierung unterstützt die Massnahmen des Bundesrats und setzt sie um. Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine rückt auch das Thema Flüchtlinge in den Vordergrund. Unschuldige Zivilisten tragen die Konsequenzen dieser menschenverachtenden, kriegerischen Attacke und müssen als Flüchtlinge Familienangehörige in der Heimat zurücklassen Es ist eine Tragödie, die sich nur rund 2 000 Kilometer von unserem von Demokratie, Freiheit und Wohlstand geprägten Kanton abspielt. Mit vereinten Kräften bereitet sich der Kanton auf die Flüchtlinge vor. Aktuell stehen dem Kanton Zug 900 Plätze in kantonalen Strukturen zur Verfügung. Damit sind grössere und kleinere Liegenschaften gemeint, die entweder dem Kanton gehören oder vom Kanton für Flüchtlinge gemietet werden. Derzeit sind 625 Plätze besetzt und 275 Plätze sind frei.
Prioritäten für Flüchtlinge
Was die Vorbereitung auf die Ankunft ukrainischer Flüchtlinge im Kanton Zug betrifft, fährt der Kanton folgende Strategie: Flüchtlinge werden als erstes ein Dach über dem Kopf brauchen. Zuerst sind die vorhandenen «regulären» Kapazitäten in den bestehenden Unterkünften auszuschöpfen. In zweiter Priorität soll vor Ort verdichtet beziehungsweise die Belegungszahlen erhöht werden. Erst in dritter Priorität sollen weitere potenzielle Liegenschaften als Unterkünfte geprüft und wenn nötig in Betrieb genommen werden. Relevant für die Planung ist aber nicht nur, wie viele Flüchtlinge kommen, sondern auch in welchem Zeitraum.
Für die Kinder muss die Gelegenheit zum Schulbesuch geschaffen werden. Auch in diesem Bereich bereiten sich die einzelnen Schulgemeinden auf eine grössere Zahl an Schulkindern vor.
Kantonale Anlaufstellen eingerichtet
Der Kanton Zug bereitet sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. Wir spüren aus der Bevölkerung eine grosse Bereitschaft und auch das Bedürfnis zu helfen. Wir haben deshalb eine Hotline und eine Mailadresse eingerichtet, wo Hilfsangebote entgegengenommen werden.
Hotline: +41 41 723 78 99
(Montag bis Freitag: 08.00 Uhr bis 12.30 Uhr sowie 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr; am Wochenende: 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr).
Mailadresse: ukrainehilfe@zg.ch
Insbesondere sind Angebote für Wohnraum, gemeinnützige Unterstützung wie Begleitung/Betreuung und Übersetzungsdienste gefragt. Der Regierungsrat rät dazu, bei Geldspenden auf das anerkannte Zewo-Gütesiegel zu achten. Dieses zeichnet Organisationen aus, die Spenden zweckbestimmt, wirtschaftlich und wirksam einsetzen.
Zusammenleben im Kanton Zug
Die Lage in der Ukraine beschäftigt die Menschen auch im Kanton Zug. Am internationalen Standort leben und arbeiten Menschen aus allen Weltgegenden. Sie sind das friedliche Zusammenleben gewohnt. Der Regierungsrat ist überzeugt, dass sich die Bevölkerung unabhängig von Nationalität und Herkunft auch weiterhin offen, friedlich und mitfühlend begegnet. Niemand im Kanton Zug trägt die persönliche Verantwortung für den Krieg in der Ukraine und für die Entscheidungen der jeweiligen Regierungen.